BESTE FREUNDINNEN: TILDA SWINTON

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Foto: www.instagram.com/tildaswintonworld

Im Juli 2013 hatte es dann auch der Letzte begriffen: Tilda Swinton ist Gott. Die mildtätige, stets aufregend gekleidete, homofreundliche Variante, mit Arsch in der Hose. Einen Tag nachdem Wladimir Putin das Gesetz gegen Homopropaganda unterzeichnet hatte, posierte Tilda mit einer Regenbogenfahne vor den Zwiebeltürmen des Roten Platzes, ein direkt hinter ihr stehendes Polizeiauto, aus dem sie argwöhnisch beäugt wird, wurde Teil der Kulisse. Mit der hübschen kleinen Botschaft: Solidarische Grüße aus Moskau. In Liebe, Tilda. verbreitete sich das Bild innerhalb von Stunden Millionenfach im gesamten Netz und wurde in den nächsten Tagen von allen wichtigen Medien der Welt nachgedruckt oder gezeigt. Sowas kostet sie drei Minuten.

Kein Wunder, schließlich hat sie Jahrzehntelange Übung darin, sich für die ihren reinzuhängen, zu denen seit ihrer allerfrühesten Jungend Schwule und Lesben selbstverständlich mit gehören. Sie war Derek Jarmans Muse und beste Freundin, arbeitet seit 30 Jahren mit jedem jungen Talent, dass sie aufregend findet und ist die vielleicht größte lebende Modeikone. Die aber mit 54 nicht nur schöner ist als viele halb so alte Menschen, sondern von einer Yoda-haften Gelassenheit und grundsätzlichen Eleganz in der Argumentation, die nicht ihresgleichen hat.

Das Ms. Swinton nebenbei einen Oscar, zwei Teddys und 50 andere Filmpreise ihr Eigen nennt, ein riesiger Filmstar ist und zu den besten Schauspielerinnen ihrer Generation gehört, geschenkt. Ihr aus ihrer Sicht wichtigster Film? Orlanda. Die Chance einen 700 Jahre alten englischen Adligen zu spielen, der einfach so das Geschlecht wechseln kann, werde ich wohl leider nie wieder haben Schaun wir mal. 

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