Der Katze ist es ganz egal

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Foto: Arno Kohlem

Leo ist jetzt Jennifer. Das tut ihr gut, denn seit sie ihren neuen Namen hat, kann sie besser atmen. Ihre Freund*innen Anne, Stella und Gabriel haben mit dem Genderwechsel kein Problem, denn sie sind sich sicher „In dir steckt, was du bist“. Nur die Erwachsenen finden, dass das so nicht einfach geht – für sie ist Jennifer immer noch ein Junge. Der Katze wiederum ist’s total egal.

Vorlage für das von Nele Tippelmann für das Junge Staatstheater Karlsruhe inszenierte Stück ist das preisgekürte Kinderbuch der österreichischen Autorin Franz Orghandl. Der Text behandelt sowohl die Sorgen Jennifers als auch die Unsicherheiten der Erwachsenen, im Umgang mit dem Geschlechtswandel. Am Ende steht die Erkenntnis, dass gegenseitiges Verständnis und gegenseitige Hilfe – auch über verschiedene Generationen hinweg – fähig machen, um Probleme zu lösen.

Im Vorfeld der Inszenierung kamen Bedenken auf, ob man das Stück inszenieren kann, auch wenn momentan keine trans* Person im Ensemble ist. „Wir glauben: ja“, meint Nele Tippelmann, die neue Leiterin des Jungen Staatstheaters, die sich mit dieser Produktion dem Publikum auch als Regisseurin vorstellt. „Gerade im Theater haben wir die Möglichkeit, mit Leerstellen künstlerisch umzugehen“.Beraten wird Tippelmann und das Ensemble durch Jugendliche des queeren Jugendzentrums LaVie und durch das Dramakommittee, dem Kinder- und Jugendbeirat des Badischen Staatstheaters. „Und es fließen die Perspektiven verschiedener trans* Menschen auf künstlerischer Ebene ein: Im Team hinter der Bühne und natürlich zuallererst durch die starke und authentische Stimme der Autorin des Buchs“.

4.3., Premiere, Die Insel, Karlstr. 49b, Karlsruhe, 16 Uhr, weitere Vorstellungen am 7. und 31.3., www.staatstheater.karlsruhe.de

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