Hir: Wenn plötzlich alles anders ist

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Foto: Felix Grünschloß, Badisches Staatstheater Karlsruhe

Als Isaac von einem Afghanistan-Kriegseinsatz traumatisiert in sein Elternhaus zurückkehrt, hat sich alles verändert: Sein einst tyrannischer Vater ist nun ein Pflegefall, seine Mutter Paige hat sowohl dem Patriachat als auch der Heteronormativität entsagt und Schwester Maxime ist nun Bruder Max. Verzweifelt versucht Isaac, die alte familiäre Ordnung wiederherzustellen.

Was wie ein Drama klingt, ist eine absurde Komödie: Mit Humor beschreibt die US-amerikanische und vielfach prämierte Autor*in, Schauspieler*in, Regisseur*in und Dragperformerin Taylor Mac in ihrem Stück „Hir“ brennende Themen unserer Zeit und lädt die Zuschauenden dabei liebevoll ein, außerhalb gewohnter Normen zu denken.

Zu einer von Macs zwingenden Regieanweisungen gehört, dass die Rolle des Max von einem trans Mann gespielt werden muss. Regisseur Jacob Weiss, der „Hir“ in Karlsruhe inszeniert, meint dazu: „Wenn es schon mal ein Stück gibt, dessen Hauptrolle für einen trans Mann geschrieben ist, dann besetzen wir diese Rolle auch mit einem trans Mann. Es bedeutet nicht, dass ich grundsätzlich daran zweifele, dass theoretisch alle alles auf der Bühne und im Film spielen können sollten, aber ich zweifle daran, dass wir schon an dem Punkt sind, dass dieses „alle“ auch wirklich alle einschließt“. „Hir“ feiert am 14.1. die deutschsprachige Erstaufführung im Staatstheater Karlsruhe.

14.1., Badisches Staatstheater, Herrmann-Levi-Platz 1, Karlsruhe, 19 Uhr, weitere Vorstellung am 22.1., öffentliche Generalprobe am 12.1., www.staatstheater.karlsruhe.de

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