Nigeria
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In Owode Onirin in der Nähe der nigerianischen Großstadt Lagos sind laut Medienberichten 42 Männer wegen homosexueller Handlungen festgenommen worden. Sie wurden bei einer Feier in einem Hotel verhaftet – nun drohen 14 Jahre Haft.
In Nigeria gibt es eine unheilige Allianz aus fundamentalistischen christlichen und muslimischen Gruppierungen, die in den vergangenen Jahren das bis dahin „nur" auf sexuelle Aktivitäten beschränkte Verbot homosexueller Handlungen auf Organisationen, die sich für queere Lebensentwürfe oder in der HIV-Prävention engagieren ausweiteten. Seit 2014 sind zudem Treffen von Homosexuellen, Küsse oder die Teilnahme an einer Verpartnerungszeremonie oder gleichgeschlechtlichen Eheschließung verboten – sogar, wenn diese im Ausland stattfinden.
Die Gesetzesverschärfung wurde maßgeblich von der christlichen Dachorganisation „Christian Association of Nigeria", vom „National Muslim Centre" und von der anglikanischen „Church of Nigeria" unterstützt und propagiert. In den nördlichen Regionen des Landes, in denen die radikal-islamische Terrormiliz Boko Haram wütet, gilt zusätzlich zu den staatlichen Gesetzen ein Scharia-Recht, so dass sogar Peitschenhiebe und Tod durch Steinigung drohen. Der ehemalige nigerianischen Präsidenten Olusegun Obasanjo, bezeichnete Homosexualität zudem als „unafrikanisch".