Bereits seit 1992 findet in Istanbul eine Pride Week mit Veranstaltungen und Paraden statt. Es ist ein 25-jähriger Kampf für LGBTIQ*-Rechte in einem Land, das Menschen oft nicht mit einer blühenden queeren Gemeinschaft verbinden. Die Türkei ist das einzige überwiegend muslimisch bewohnte Land, das in der Vergangenheit Pride Weeks und Paraden erlaubt hat. Seit 1852 ist Homosexualität dort kein Strafbestand mehr.
Doch was so vielversprechend war, ist in Gefahr. Die Türkei steht noch immer unter den Notstandsgesetzen nach dem gescheiterten Putschversuch im vergangenen Jahr. Der Ausnahmezustand gefährdet die Menschenrechte; Insbesondere das Recht auf Versammlung und Rechtsstaatlichkeit - insbesondere auch für LGBTIQ*s.
Es wird befürchtet, dass die Pride Week auf der Istiklal-Allee wie bereits im letzten Jahr aus „Sicherheitsgründen" verboten wird. Da in diesem Jahr der Ramadan kurz vor der Istanbul-Pride Week endet, könnte das Timing dafür verwendet werden, weiter Hass durch religiösen Fundamentalisten zu schüren.
Auch 2015 kam es schon zu gewalttätigen Übergriffen durch die Polizei:
Die Organisatoren und viele türkische Aktivisten sind aber entschlossen, sich nicht stoppen zu lassen und ihren Kampf für gleiche Rechte fortzusetzen. Die Pride Week von Istanbul soll vom 19. bis 25. Juni gehen und umfasst Veranstaltung zur sexuellen Gesundheit, Kunstwerkstätten, Partys und Demonstrationen in ganz Istanbul.