DJ Jaycap
Diesen DJ kennt man nicht nur als Plattenaufleger und Musikmischer, nein, er ist auch Fotograf. Wir sprachen mit dem Tätowierten.
Wo lebst du in Berlin?
Im schönen und spießigen Prenzlauer Berg. Wobei, so spießig ist er nicht. Hier ist eine gute Mischung aus zugezogenen Schwaben, aus Szene und Familien. Nur beim Einkaufen nerven manchmal die Mütter mit ihren Zwillingskinderwägen ... (grinst)
Und warum dort?
Hier trifft sich alles! Gelandet bin ich hier, weil es wirklich die erste Wohnung war, die mein bester Freund und ich uns angesehen haben. Und sie hat uns sofort gefallen, der Kiez ist schön, auch die Lage nahe der Bahn. Als hätte man Hamburg mit Wiesbaden und Berlin gekreuzt!
Du lebst also in einer WG?
Ja, seit etwas über drei Jahren mit meinem besten Freund, direkt von Wiesbaden ging es in den Prenzlauer Berg.
Vermisst du Wiesbaden etwas?
Die Freundschaften, die man sich dort aufgebaut hatte, schon. Die Stadt eher nicht. Wenn ich jetzt unten bin, merke ich immer, dass es die richtige Entscheidung war umzuziehen.
Wie nutzt du deinen Kiez?
Ich liebe all die Restaurants! Kulinarisch wird hier einfach alles geboten, ich esse unglaublich gerne und bin auch unglaublich kochfaul. Wenn ich den Kiez nutze, dann zum Essen.
Du bist DJ, wo legst du auf?
Überwiegend im SchwuZ und Rauschgold, ab und an bei Chantal, im Irrenhouse durfte ich auch mal ran, und im Januar hatte ich meine Premiere im GMF.
Was muss ein Lied erfüllen, damit du es auflegst?
Es muss Emotionen auslösen. Ich höre von morgens bis abends Musik, und wenn ich ein Lied fünfmal hintereinander hören kann und nicht genervt bin, dann hat es gute Chancen, in mein Set zu kommen. Ich liebe Pop, man kann damit so viel machen. Club Pop nenne ich meinen Sound, da ich gerne POP mit House-Sounds aufpeppe.
Du bist aber auch Fotograf.
Das ist aus der Not heraus entstanden. Freunde und ich konnten uns keine Fotografen leisten und wollten gute Fotos von uns, und plötzlich wurde es zu einer Leidenschaft.
Mit wem verbinden dich besonders schöne Erinnerungen?
Geteiltes Glück ist doppeltes Glück, das ist mein Gedanke dazu. Also auch das Glück anderer. Zum Beispiel der Erfolg von Jade Pearl Baker – ich freue mich, dass sie ihrem Traum immer näher kommt.
*Interview: Michael Rädel