Seit 2012 hat Argentinien das fortschrittlichste Transsexuellengesetz der Welt. Weder Hormonbehandlungen, operative Eingriffe noch richterliche oder ärztliche Empfehlungen sind laut Gesetz nötig, um Namen und Geschlecht in staatlichen Dokumenten ändern zu lassen. Nun wurde das Gesetz erstmals auch auf ein Kind angewandt.
Manuel aus der Hauptstadt Buenos Aires darf sich ab sofort Luana nennen und hat laut Nachrichtenmeldungen eine neue Geburtsurkunde und einen neuen Personalausweis mit weiblicher Geschlechtsangabe erhalten. Ihr Fall war zunächst umstritten, wurde aber vom Jugendministerium positiv beschieden, da der Argumentation des Ministeriums folgend auch Minderjährige das Recht auf eine eigenständige Wahl des Geschlechts haben.
Deutschland kämpft seit Jahren um eine Novellierung des Transsexuellengesetzes. Die bestehende Regelung, nach der körperliche Veränderungen durch Hormontherapien und Operationen zwingende Vorraussetzung für eine Anerkennung des Geschlechts sind, wird von Menschenrechtsorganisationen als Menschenverachtend bezeichnet. ck
