Es geschehen doch noch Zeichen und Wunder: Die evangelische Kirche in Deutschland hat sich für den Gebrauch von Kondomen ausgesprochen! Zwar nicht zur Schwangerschaftsverhütung, dafür aber als anerkanntes Mittel im Kampf gegen HIV und AIDS. In der vergangenen Woche veröffentlichte die EKD eine Studie unter dem Titel "Für ein Leben in Würde". Darin setzt sich die EKD-Kammer für nachhaltige Entwicklung mit dem Thema AIDS auseinander und ruft zur Solidarität mit HIV-infizierten und AIDS-Kranken auf. Zur Bekämpfung von HIV gehöre demnach "die Verwendung von Kondomen sowie der
Verzicht auf Promiskuität". Die Ausbreitung von HIV werde nach Angaben des EKD-Ratsvorsitzenden Wolfgang Huber durch gesellschaftliche Tabus begünstigt, zu denen Homosexualität, das Selbstbestimmungsrecht der Frau, Drogenabhängigkeit, Armut, Ausbeutung und sexuelle Gewalt gehörten. "Die Kirche ist eine Gemeinschaft, in der sich Gesunde und Kranke, von HIV/Aids direkt und indirekt Betroffene und Menschen, die selbst nicht erkrankt sind, als Glieder des Leibes Jesu Christi mit gleichem Wert und gleicher Würde akzeptieren und einander in Solidarität unterstützen", erklärte Huber. Heißt also im Klartext: Kondome ja, aber möglichst keinen Spaß am Sex...
