Entsetzen im Vatikan. Das zum Meinungsmachenetzwerk des italienischen Premierministers Silivo Berlusconi gehörende Magazin Panorama veröffentlichte eine Exklusivstory über das Doppelleben italienischer Priester. Es geht um Schwulen-Klubs und Sex zwischen Männern.
Eingeschleuste Journalisten recherchierten, filmten und berichteten über drei Fälle von Priestern, die nach ihrem Dienst an Gott in die römische Schwulenszene abtauchen und ihren weltlichen Gelüsten nachgingen. Weitere Fälle seien bekannt und ein Priester sagte sogar aus, 98 Prozent aller ihm bekannten Priester seien schwul.
Der Vatikan reagierte verschnupft, sprach in einer Presseerklärung von Einzelfällen und forderte schwule Priester auf, sich zu offenbaren. Der Ruf aller anderen würde beschmutzt.
Neben dem faden Beigeschmack, dass schwule Priester im Bericht von Panorama einmal mehr als Perverse dargestellt werden, bleibt die nicht neue Erkenntnis, dass auch katholischen Priestern nichts menschliches fremd ist. Homosexualität inbegriffen. Wieder einmal sollte laut über eine Abschaffung des Zölibats nachgedacht werden dürfen. Ein sexfreies Leben widerspricht der menschlichen Natur. Eine Vorbildfunktion als Seelsorger wird durch das Zölibat, dass biblisch nicht begründet ist, im Kern erstickt. ck
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