Jungs, vergesst den Tatort, denn diese Operninszenierung hat es in sich! LADY MACBETH VON MZENSK ist eines der Meisterwerke des 20. Jahrhunderts.
Der russische Komponist Dimitri Schostakowitsch vermochte es, die Geschichte der Doppelmörderin Katerina Lwowna Ismailowa in musikalische Sprache zu übersetzen. In der Komposition sind auf beeindruckende Weise die Komponenten Sex und Gewalt vertont, die in der literarischen Vorlage, der gleichnamigen Novelle von Nikolai Leskow, bereits angelegt sind. Erotik und Unbehagen, die unterschwellig die gesamte Komposition durchziehen. Mit Evelyn Herlitzius konnte eine international gefragte Sopranistin für die Titelpartie gewonnen werden, die Drama und Extrem der Frauenfigur Katerina Lwowna auf der Bühne plastisch werden lässt. Zweifelsohne ist sie der Star der renommierten Inszenierung von Ole Anders Tandberg. Neben Herlitzius beeindruckender Interpretation überzeugen vor allen Dingen das realistische Bühnenbild sowie der stimmgewaltige Chor. Eigens für die Produktion wurde nämlich ein Zusatz-Herrenchor engagiert. Zum ersten Mal ist die Oper in Berlin übrigens in Originalsprache zu hören. Aber keine Angst: Für die, die kein Russisch verstehen, gibt es deutsche und sogar englische Übertitel. Verstörend, beeindruckend, einmalig.
5.2. + 14.2., LADY MACBETH VON MZENSK, DEUTSCHE OPER BERLIN, BISMARCKSTR. 35, U DEUTSCHE OPER