Bild: Estate of Roy Lichtenstein, Pictoright Amsterdam 2017
Im Laufe seiner Karriere entwarf Roy rund siebzig Plakate – das erste für seine Ausstellung 1962, das letzte kurz vor seinem Tod 1997. Nach exakt 50 Jahren ist seine Kunst nun wieder in Amsterdam zu bewundern.
Lichtensteins scheinbar extrem stark gezoomten Comicmotive mit Sprechblasen wie „Pow! Sweet dreams, baby!“ und farbintensiven Primärfarben wurde zu einem der Markenzeichen der bis heute populären Pop-Art-Bewegung.
Und seine vor allem in der Musik- und Werbewelt präsenten Werke revolutionierten die Kunst-, Mode-, und Medienwelt. Roy Lichtenstein machte das zum Stilmittel, was bis 1962 eigentlich als Katastrophe beim Druck galt: Rasterpunkte. Das durch ihn geschaffene perfekte Zusammenspiel kühler Rastertechnik und trivialer Motive wird bei aller Unterhaltsamkeit oft durch aus dem Zusammenhang gerissene Sprechblasen oder Lautumschreibungen („Whaam!“) zu etwas Melancholischem, Verstörendem oder auch Bedrohlichem. Schnell grübelt man, oder man sorgt sich um die Frauen mit ihren tränenden Augen, die so angsterfüllt und verzweifelt schauen. Ab dem 3. November und bis zum 31. Mai ist die Kunst von Roy Lichtenstein in Amsterdam im Moco Museum zu erleben.
Das Highlight der Ausstellung ist sicherlich das 3D-Stilzimmer, das auf Lichtensteins Gemälde „Bedroom at Arles“ von 1992 basiert. Roys Inspirationsquelle für dieses Bild war eine Postkarte von Van Goghs bekanntem Triptychon „Das Schlafzimmer“ (1888 – 89).
Bild: Estate of Roy Lichtenstein, Pictoright Amsterdam 2017
„Ich habe sein Zimmer ein bisschen für ihn aufgeräumt. Er wird sich sehr freuen, wenn er aus dem Krankenhaus kommt und zuhause sieht, dass ich seine Hemden gefaltet und ein paar neue Möbel gekauft habe. Mein Bild ist ein ganzes Stück größer als seines. Seine Arbeit ist besser, but mine is bigger!”, so Lichtenstein damals über seine Installation.
3. November 2017 – 31. Mai 2018, Roy Lichtenstein: Lasting Influence, Moco Museum, Honthorststraat 20 / Museumplein, Amsterdam, www.mocomuseum.com