Beim heute als Marstall bezeichneten Gebäude handelt sich um die königliche Reitschule; der Rest des Marstalls mit Kutschenremisen und Stallungen sowie Verwaltung ist im Zweiten Weltkrieg zerstört bzw. in den 90er-Jahren des 20. Jahrhunderts abgerissen worden. Der klassizistische Bau wurde unter dem Oberststallmeister von Kesling von 1817 bis 1822 von Leo von Klenze als Ersatz für das vormalige Turnierhaus errichtet, wurde bei einem Luftangriff vom 24.–25. April 1944, während des Zweiten Weltkrieges weitgehend zerstört und 1969/70 unter Wahrung der äußeren Formen wiederaufgebaut. Der Bau mit dem monumentalen Rundbogenportal, bekrönt mit Büsten von Kastor und Pollux, gilt als eines der reifsten Frühwerke Klenzes. Der Plastische Schmuck, acht runden Bronzereliefs mit Pferdeköpfen, zwischen den Fensterarchivolten und die Steinreliefs Kampf der Zentauren und Lapithen in den Portalzwickeln sind Werke Johann Martin von Wagners. Ende der 1960er Jahre suchen viele Künstler mit neuen, experimentellen Stücken und Ideen nach alternativen Aufführungsorten. 1971 wird im Marstall das Potential einer solchen Studio- und Experimentierbühne erkannt und ein gutes Jahr später eröffnet Walter Schmidinger mit Franz Xaver Kroetz‘ Stück "Globales Interesse" im Rahmen des Kulturprogramms der Olympischen Spiele in München feierlich die neu gewonnene Spielstätte. In den folgenden Jahren ist hier unter anderem die Uraufführung von Ingmar Bergmans "Szenen einer Ehe" zu sehen. Nationale und internationale Künstler sind immer wieder im Marstall zu Gast.
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