Foto: Axel Schneider
MMK I am a problem
In der Ausstellung zu sehen: Elaine Sturtevant: Gonzalez Torres Untitled (Go-Go Dancing Platform), 1995, Courtesy Sturtevant
Für die aktuelle Ausstellung „I am a Problem“ sind die Räume des MMK2 fast komplett mit gelber und schwarzer Plastikfolie ausgekleidet. Ein überdimensionaler, schwarz-glänzender, aufgeblasener Plastikschlauch schlängelt sich wie ein Wegweiser durch die Räume, der Schlauch ist teilweise begehbar, aus dem Off blubbert und gluckert es, es ist dunkel, nur Spots schaffen Licht für die ausgestellten Kunstwerke. Beeindruckend ist die Installation, die Theaterregisseur und Bühnenbildner Ersan Mondtag sich für „I am a Problem“ hat einfallen lassen.
Das MMK als Abenteuerspielplatz? Nein! Wir befinden uns vielmehr im Magen von Maria Callas! „Maria Callas hatte in relativ kurzer Zeit rund 50 Kilo abgenommen“, erklärt Mondtag seine Idee. „Der Mythos besagt, dass sie sich einen Bandwurm eingeführt hat, um optimal zu werden für die Figuren, die sie spielt. Warum kann man also den Ausstellungsraum nicht in den Magen von Maria Callas verwandeln? Und alles was da so drin ist, ist das, was sie gegessen hat“. Geniale Idee, die perfekte Balance zwischen Ekel, Hochkultur, medienwirksamer Publicity und inhaltlicher Botschaft.
Foto: Stefan Maure
MMK - I am a problem
Ersan Mondtag
„I am a Problem“ beschäftigt sich mit der menschlichen Selbstoptimierungs-Ideologie und deren grotesken Ausuferungen. Aus der Sammlung des MMK wurden entsprechende Werke ausgewählt, die Grenz- und Doppelgänger, stille Rebellen, gescheiterte Existenzen und dem Optimierungswillen anheim gefallene Körper zeigen.
Am 2.11. lädt die Reihe „MMK Talks“ außerdem zu einem Gespräch zwischen Ersan Mondtag und der Regisseurin Susanne Kennedy zum Thema „Selbstoptimierung und Dekonstruktion des menschlichen Körpers“.
MMK2 im Taunusturm, Taunustor 1, Frankfurt, noch bis 18.2., MMK Talks mit Ersan Mondtag und Susanne Kennedy am 2.11. um 19 Uhr, www.mmk-frankfurt.de