![Waelder Stars Waelder Stars](https://www.maenner.media/downloads/94690/download/Waelder-Stars9.jpg?cb=68562be2bd7ef036a7afbdd1da78d47e&w={width}&h={height})
Foto: Ellie Davies / Courtesy of A.galerie, Paris @agalerieparis
Waelder Stars
Ellie Davies „Stars 9”, 2014-2015, Fotografie
Drei Museen widmen sich derzeit gemeinsam einem Thema: „Wälder. Von der Romantik in die Zukunft“ lautet der Titel der Gemeinschaftsausstellung vom Deutschen Romantik Museum, Senckenberg Naturmuseum und Museum Sinclair Haus.
![Waelder Goodall Waelder Goodall](https://www.maenner.media/downloads/94691/download/Waelder-Goodall.jpg?cb=127b959309f6635e5d6b318ae6f2cd83&w={width}&h={height})
Foto: © Jasper Goodall
Waelder Goodall
Jasper Goodall „Cedars”, 2019, Fotografie
Jedes Ausstellungshaus verfolgt dabei unterschiedliche Ansätze: Das Museum Sinclair Haus stellt die Künste zweier Epochen in den Mittelpunkt – die Romantik und die zeitgenössische Kunst – und untersucht, wie die Verbindungen von Menschen und Natur dort thematisiert werden. Im zentralen Ausstellungsraum im Erdgeschoss des Museum Sinclair Haus hängen zum Beispiel zeitgenössische Fotografien neben Malereien der Romantik. Spannend: Vor der Epoche der Romantik galt der Wald kaum als Ort der Erholung, der Freiheit oder der Naturverbundenheit, sondern vielmehr als gefährliches Terrain. Ob des Klimawandels ist heute eher die Besorgnis um die Zukunft des Walds eines der zentralen Gefühle. Typisch fürs Museum Sinclair Haus ist, dass alle Sinne angesprochen werden: Die Künstlerin Agnes Meyer-Brandis lässt zum Beispiel Besuchende den Duft einzelner Bäume atmen, oder Zheng Bo, der in seiner Video-Arbeit fünf Tanzende inszeniert, die dem Wald auf ganz ungewöhnliche Art begegnen – und damit unsere Vorstellungen der Beziehung von Menschen und Flora buchstäblich auf den Kopf stellt.
![Waelder Sacre Waelder Sacre](https://www.maenner.media/downloads/94692/download/Waelder-Sacre.jpg?cb=fab8202881724b034a13fd9ca08690f3&w={width}&h={height})
Foto: Zheng Bo
Waelder Sacre
Stellt unsere Vorstellungen der Beziehung von Menschen und Flora buchstäblich auf den Kopf: Zheng Bo, „Le Sacre du printemps (Tandvärkstallen)“, 2021–22, Video (Still) © Zheng Bo, Courtesy of the artist and Kiang Malingue.
Das Deutsche Romantikmuseum fokussiert sich zunächst auf das neue Naturverständnis, das die romantischen Künstler- und Schriftsteller*innen, Wissenschaftler und Komponist*innen um 1800 entwarfen und wie aktuell diese Ideen heute noch sind – es gibt viel zu sehen und zu hören! In einem weiteren Kapitel wird gezeigt, dass der heutige Wald stark von forstwirtschaftlichen Maßnahmen beeinflusst ist, deren Ursprung ebenfalls aus der Zeit um 1800 stammt. Schließlich taucht man ab in die Welt der Kleinlebewesen des Waldes sowie dem Mikrokosmos von Moosen, Pilzen und Flechten, um schließlich die Frage nach den „Rechten der Wälder“ zu stellen.
Das Senckenberg Naturmuseum widmet sich dem Wissen über den Wald und stellt unter anderem eine indigene Universität des Waldwissens im Amazonasgebiet vor, dokumentiert aber auch ein Protestcamp zum Waldsterben. Dabei steht immer auch die Beziehung zwischen Menschen und Natur im Mittelpunkt. Eindrücklich ist außerdem das dokumentarische Material zu Josef Beuys' Projekt „7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung“, zu dem der Künstler im Rahmen der dokumenta 7 in Kassel 7.000 Eichen pflanzte; es war das erste ökologische Kunstwerk der Welt. Im Begleitprogramm der Ausstellung laden die Tänzer*innen der Dresden Frankfurt Dance Company an 10 Mittwochabenden dazu ein, die Ausstellungsräume des Senckenberg Naturmuseums gemeinsam zu erkunden – und sich dabei im Wald zu verlieren. Spannendes Projekt!
„Wälder. Von der Romantik in die Zukunft“, noch bis 11. August im Deutschen Romantik Museum Frankfurt, Senckenberg Naturmuseum Frankfurt und Museum Sinclair Haus in Bad Homburg.