![„Agaplesion-1“ „Agaplesion-1“](https://www.maenner.media/downloads/95472/download/Agaplesion-1.jpg?cb=dc5c2908e7b909b013b1283900ae3a13&w={width}&h={height})
Foto: Jennifer Wolf / Markus Diakonie
„Agaplesion-1“
Die Steuerungsgruppe der Zertifizierung der „Agaplesion Markus Diakonie“ mit den Beraterinnen der Berliner Schwulenberatung und vom Team „Vielfalt Pflegen“.
Das Altenpflegeheim „Agaplesion Schwanthaler Carrée“ in Frankfurt Sachsenhausen startet derzeit in seine Qualifizierungsphase zur Zertifizierung als „Lebensort Vielfalt“. „Lebensort Vielfalt“ ist ein Qualitätssiegel, das von der Berliner Schwulenberatung entwickelt wurde und garantiert, dass die zertifizierte Stelle sich für ihre Pflegetätigkeit aber auch als Arbeitgeberin bestimmten Standards im Umgang mit dem Themen LSBTIQ*, Inklusion und Migration verpflichtet hat. „Wir haben uns bewusst für ‚Lebensort Vielfalt‘ entschieden, da diese Qualifizierung erstmalig auch die migrantische Perspektive miteinbezieht“, erklärt Tom Dörr, Diversitätsbeauftragter des Pflegeheims Schwanthaler Carée. „Das passt zu unserem Haus, weil wir hier ganzheitlich denken und die queere, inklusive und Migrationsgeschichte miteinbeziehen“. Dörr arbeitet seit drei Jahren intensiv an der Sensibilisierung des Hauses für verschiedene Diversitätsthemen. Im September 2023 wurde die Einrichtung dafür mit dem deutschen Pflegepreis für Vielfalt und Respekt und just mit dem ersten Platz des neu initiierten Frankfurter Pflegepreis ausgezeichnet. Mit der Zertifizierung „Lebensort Vielfalt“ wäre das Haus die erste hessische Altenpflegeeinrichtung, die dieses Qualitätssiegel bekommt und bundesweit die erste mit der Qualitätserweiterung der migrantischen Perspektive nach dessen Pilotphase. „Der Katalog zur Zertifizierung ist sehr umfangreich“, erklärt Tom Dörr. „Er enthält 32 Kriterien zu fünf Themengebieten mit insgesamt 120 Indikatoren. Das geht schon sehr in die Tiefe und bezieht neben dem Team und den Bewohner*innen zum Beispiel auch die Verwaltungsebene mit ein“.
![„Agaplesion-2“ „Agaplesion-2“](https://www.maenner.media/downloads/95473/download/Agaplesion-2.jpg?cb=0debde08fe8502c0767171880f3e527d&w={width}&h={height})
Foto: Gesundheitsamt Frankfurt
„Agaplesion-2“
Die drei Preisträger-Teams des Frankfurter Pflegepreises: Agaplesion Schwanthaler Carrée, Universitätsklinikum Frankfurt Goethe-Universität, Stabsstelle Pflegeentwicklung, sowie Agaplesion Markus Diakonie mit Stadträtin Elke Voitl (Mitte) und Dr. Peter Tinnemann, Leiter des Gesundheitsamts, (rechts).
Generell ist eine solche Zertifizierung noch eine große Seltenheit: In Frankfurt gibt es derzeit lediglich zwei Altenpflegeheime, beide vom Frankfurter Verband, die sich einer vergleichbaren Qualitätsprüfung, dem „Regenbogenschlüssel“, unterzogen haben.
Mit der bereits geleisteten Arbeit am Diversitätsmanagement im Schwanthaler Carée rechnet Dörr mit der Zertifizierung im Dezember dieses Jahres. „Uns ist wichtig, dass wir das nachhaltig gestalten“, erklärt Pflegedienstleiterin Conny Sciborski, die das Diversitätsprojekt im Schwanthaler Carée vor vier Jahren ins Leben gerufen hat. Nachhaltig bedeutet für Sciborski, sich fortlaufend mit Diversitätsthemen zu beschäftigen und sich ebenso fortlaufend weiterzubilden und den gesellschaftlichen Entwicklungen anzupassen. „Wir alle haben ein Recht darauf, mit Respekt behandelt und versorgt zu werden, vor allem im letzten Lebensabschnitt“, sagt Conny Sciborski. Tom Dörr ergänzt abschließend: „Was ich an „Lebensort Vielfalt“ neben dem Zertifizierungsprozess spannend finde, ist die angebotene digitale Lernplattform zur ‚Beratung zu Fragen der Diversitätssensibilität‘; Einrichtungen können diese kostenlos nutzen, auch ohne am Zertifizierungsprozess teilzunehmen, einfach um die Sensibilität für Diversitätsthemen in der Pflege zu verbessern“.
Agaplesion Schwanthaler Carrée, Schwanthaler Str. 5, Frankfurt, www.markusdiakonie.de