Foto: Schwules Museum Berlin
Unverschaemt
Im Rahmen der Kulturwochen des CSD Hanau kommt die Wanderausstellung „Unverschämt“ ab dem 12.6. ins Forum Hanau. Die Ausstellung dokumentiert die staatliche Verfolgung von Lesben und Schwulen in Hessen von 1945 bis 1985, auch die Anfänge der Emanzipationsbewegung werden gezeigt.
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Zentraler Punkt der Ausstellung ist der Paragraf 175, der sexuelle Handlungen zwischen Männern unter Strafe stellte; das Relikt aus der Kaiserzeit wurde 1871 ins Strafgesetzbuch eingeführt und im Nationalsozialismus mit Paragraf 175a für „schwere Fälle“ noch verschärft.
Nach seiner Liberalisierung Ende der 1960er wurde der Paragraf tatsächlich aber erst am 11.6.1994 komplett abgeschafft. In Wort und Bild zeigt „Unverschämt“ unter anderem die regelrechte Hetzjagd auf Schwule, die in den 1950er Jahren insbesondere in Frankfurt wütete – aber auch die Reaktion der Emanzipationsbewegung, die bis heute nachwirkt.
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Unverschaemt
Die Wanderausstellung ist Teil des Forschungsprojekts „Aufarbeitung der Schicksale der Opfer des ehemaligen § 175 StGB in Hessen“ des hessischen Ministeriums für Soziales und Integration und gehört zum Hessischen Aktionsplan für Akzeptanz und Vielfalt.
Am 12.6. um 11 Uhr eröffnen Kai Klose, Hessischer Minister für Soziales und Integration, sowie Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Peter Jüngling vom Verein CSD-Hanau e.V. und Diana Schreiber-Kleinhenz vom Center-Management des Forums Hanau die Ausstellung in Hanau. Sie ist dort bis zum 6.7. zu sehen.
12.6., Forum Hanau, Im Forum 5a, Hanau, 11 Uhr, mehr Infos über https://soziales.hessen.de/integration/ und www.csd-hanau.de