Es ist das einzige Bärentreffen des Baltikums. Seit 10 Jahren feiert das Bearty Festival queere Kultur in der estnischen Hauptstadt mit zahlreichen Veranstaltungen.
Estlands LGBTIQ*-Szene hat allen Grund zu feiern. Seit Anfang 2024 hat das Land als erster Staat Osteuropas die Ehe für alle eingeführt. Dabei reicht die Akzeptanz von Schwulen, Lesben und Queers schon viele Jahre zurück.
Bereits zum 10. Mal findet im April Tallinn Bearty statt - ein Kulturfestival für Bären und deren Freunde, das Feiern mit Geselligkeit und viel Kultur verbindet. Gegründet wurde das Festival von dem estnisch-russischem Paar Alvar und Dima, die sich von Events wie dem Kölner Bärentreffen inspirieren ließen. Das jährliche Wochenende, das dieses Jahr vom 18. bis 21. April stattfindet, bietet eine Reihe von Veranstaltungen, die Bewusstsein, Stolz, Verständnis und Akzeptanz fördern sollen. Abwechselnd im Fokus stehen die Bereiche bildende Kunst, Musik und Film. In diesem Jahr stehen Fotografien des gebürtigen Österreichers Christian Trippe im Zentrum des Kulturprogramms.
Foto: Christian Trippe / bearty.info
Tallinn Bearty
Blick auf eine Subkultur
Die Ausstellung TWO HEARTS befasst sich mit dem dynamischen Zusammenspiel von Identitäten innerhalb der queeren Gemeinschaft. Von kühnen und trotzigen Ausdrücken bis hin zu verletzlichen und introspektiven Blicken geben die Porträts einen Einblick in die vielfältigen Erfahrungen der LGBTIQ*-Community. Ein Teil der Ausstellung zeigt ein neues Arrangement der Serie HOMOgenous, die sich auf die Subkultur der schwulen Bären konzentriert. In dieser neuen Version werden noch nie gezeigte Porträts zu sehen sein. Im Gegensatz zur rauen Maskulinität der Bärengemeinschaft wird im zweiten Teil der Ausstellung der Blick auf die breitere Queer-Community mit theatralischen Ausdrucksformen voller Attitüde erweitert. Die Ausstellung feiert nicht nur die Sichtbarkeit queerer Identitäten, sondern konfrontiert den Betrachter auch mit den komplexen Aspekten von Geschlecht, Sexualität und Selbstdarstellung. Indem sie den Betrachter direkt konfrontieren, bekräftigen die Subjekte ihre Präsenz und fordern Anerkennung, wodurch ein Dialog über Inklusivität, Akzeptanz und den ständigen Kampf um Gleichberechtigung gefördert wird.
Weitere Highlights sind Wet 100 - eine Poolparty im Spa-Bereich des Nordic Hotel Forum sowie eine große Bärenparty in Tallinns quererem Klub X-Baar.
Mehr Infos über Estland für für LGBTIQ*-Urlauber gibt es unter www.visitestonia.com