Das Aktionsbündnis gegen Homophobie (AGH) suchte in den vergangenen Monaten mit dem Wettbewerb LOVE IS LOVE vorbildliche Projekte und Personen, die Akzeptanz und Chancengleichheit im Alltag von jungen queeren Menschen stärken. Hier sind die Sieger*!
Bewerben durften sich Projekte, die das Ziel verfolgten, Vereine und Initiativen zu mobilisieren und ihren gesellschaftsrelevanten Einsatz zur Förderung von Akzeptanz und Chancengleichheit von queeren Menschen sichtbarer zu machen. Ob Unisex-Toilette in der Schule oder Aufklärungskampagne zum Abbau von Vorurteilen im Sportverein: Gesucht wurden Projekte, die zeigen: LOVE IS LOVE. Egal, ob lesbisch, schwul, bi- oder heterosexuell, ob trans* oder inter*. Per Video konnten die Projekte bis Mitte Januar 2020 eingereicht werden. Ein anschließendes Public Voting auf www.love-is-love.org hat nun folgende Projekte aufs Treppchen gewählt:
1. Platz, dotiert mit 1.000 Euro
QueerTausch, AFS Interkulturelle Begegnungen e.V.
QueerTausch hat es sich zur Aufgabe gemacht mit einem vereinsinternen Beratungs- und Bildungsangebot aufzuklären und für die Sichtbarkeit von lsbtiq*identen Programmteilnehmenden, Ehren- und Hauptamtlichen aller Ebenen und deren Belange zu sorgen.
2. Platz, dotiert mit 500 Euro
Queerfems, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg
Die Queerfeministische* Hochschulgruppe an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg fand sich 2019 in einer kleinen Gruppe zusammen, um sich für Gendergerechtigkeit und -freiheit an der PH einzusetzen. Eigene Aktionen der Hochschulinitiative wie eine genderneutrale Toilette oder Sommer-Events „Genderdiversität als Thema inklusiver Hochschulentwicklung“ runden das Engagement der Initiative ab.
3. Platz, dotiert mit 500 Euro
GOQUEER, LSVD Sachsen-Anhalt e.V.
Neben dem gleichnamigen Magazin produziert GOQUEER verschiedene Videoformate, wie Buchvorstellungen, Talk- und Themensendungen und Kurzfilme. Es wird den Jugendlichen und jungen Erwachsenen ermöglicht, sich vor und hinter der Kamera auszuprobieren und auch die Menschen aus der LGBTI-Community in der Gesellschaft präsenter zu machen.
4. Platz, dotiert mit 250 Euro
Sally Arnhardt, Zeichen gegen Mobbing e.V.
Neben ihrem Studium in Molekularer Medizin in Erlangen engagiert sich Sally Arnhardt im Verein Zeichen gegen Mobbing e.V., wo sie den Schwerpunkt LGBTIQ* verantwortet. Als Sängerin setzte Sally bereits mit ihrem Musikvideo Anders als Du ein wichtiges Zeichen. Damals wurde sie von der Initiative Demokratie leben unterstützt.
Über das Siegerprojekt QueerTausch
Für die Aufklärungsarbeit entwickelte QueerTausch Infomaterial sowie das Handbuch Queere Spielesammlung. QueerTausch war 2016 Preisträger des Bündnis für Demokratie und Toleranz und 2018 StartSocial Stipendiat.
„Die LSBT-Initiative QueerTausch trägt dazu bei innerhalb des deutschen und internationalen Netzwerks von AFS queeres Leben sichtbar zu machen und den Zugang zum internationalen Jugendaustausch für LSBT-Jugendliche zu erleichtern. Deshalb bieten wir intensive Beratung für LSBT-Jugendliche und sogar ein Regenbogenstipendium an. Wir freuen uns sehr, dass wir durch die LOVE IS LOVE-Kampagne nun noch mehr Anklang in der Gesellschaft finden. Mit dem Preisgeld können wir 2020 unsere Arbeitstreffen für einen größeren Personenkreis öffnen und so noch mehr Wirkung entfalten.“
Andrea Arnemann, Aufsichtsratsvorsitzende von AFS und QueerTausch Mitglied
Das Aktionsbündnis zeigte sich über Vorstandsmitglied Anbid Zaman ebenfalls erfreut über die Sieger*innen von QueerTausch:
„Wir sind stolz, gemeinsam mit unseren Partner*innen die LOVE IS LOVE- Kampagne angestoßen zu haben und dadurch neben der Förderung von Sichtbarkeit auch zur finanziellen Unterstützung der Finalist*innen beitragen können. Deren außergewöhnliches Engagement sollte dabei nicht nur heute, sondern auch zukünftig honoriert werden, denn sie leisten einen bedeutenden Beitrag für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Deswegen ist dieser Wettbewerb für uns nur der Startschuss der LOVE IS LOVE-Kampagne, die hiermit sicherlich nicht abgeschlossen ist.“
Hintergrund LOVE IS LOVE
Unterstützt wird das Projekt von 100% MENSCH, der Initiative ENOUGH IS ENOUGH, dem Ach Je-Verlag, der Arbeitsgruppe Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans* und Inter* in der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Queere Bildung e.V., Schule der Vielfalt sowie der Marke AXE von Unilever.