Der brasilianische Fußballstar Neymar da Silva Santos Júnior soll den offen bisexuellen Lebensgefährten seiner Mutter hinter seinem Rücken homophob beschimpft und sogar Morddrohungen gegen ihn ausgesprochen haben. Brasilianische Queeraktivisten haben nun Anzeige gestellt.
Die Mutter von Neymar, die 52-jährige Nadine Gonçalves, hatte ihre Beziehung mit dem 30 Jahre jüngeren Model Tiago Ramos im April öffentlich gemacht. Die brasilianische Klatschpresse stürzte sich genüsslich auf die Verbindung, denn zusätzlich zu dem Altersunterschied kam: Ramos machte aus seiner Bisexualität kein Geheimnis. Ob die Beziehung noch aktuell ist, darüber streiten sich derzeit die Boulevardmedien des Landes.
Nun gelangten Audioaufnahmen an brasilianische Medien: Der Profifußballer Neymar (28), der zwei Mal zum besten Fußballer Südamerikas gewählt wurde, soll den Lebensgefährten seiner Mutter in privaten Telefongesprächen schwulenfeindlich beleidigt haben. Es ist noch nicht abschließend geklärt, ob es sich wirklich um Neymars Stimme handelt. Als erstes berichtete das Sportmagazin Mundo Deportivo über den Zwischenfall. Nach brasilianischem Recht ist die Diskriminierung sexueller Identitäten strafrechtlich zu verfolgen.
War da noch alles in Ordnung - oder ist Neymars Lächeln nicht echt?
Associação LGBT+, eine bekannte Queerrechtsorganisation des Landes, verkündete auf Instagram nach Bekanntwerden der Äußerungen, Strafanzeige wegen Hassrede, krimineller Homophobie und Morddrohungen zu stellen. In der eingereichten Klage, die an die Staatsanwaltschaft geschickt wurde, weisen die Aktivist*innen darauf hin, dass in dem Gespräch nicht nur diskriminierende Ausdrücke, sondern sogar Gewalt- und Todesdrohungen ausgesprochen wurden:
„Als sie darüber sprachen, dass der Freund der Mutter bisexuell ist, deuteten er (Neymar) und seine Freunde die Möglichkeit an, einen schwulen Mann anzugreifen, einschließlich der Absicht, einen Besen in den Anus des Freundes der Mutter einzuführen“
Neymar hat sich bislang zu den Vorwürfen oder zu seinem Verhältnis zu seinem fünf Jahre jüngeren „Stiefvater“ nicht weiter geäußert.