Ein aktueller Bericht des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) warnt, dass die sexuellen und reproduktiven Rechte der Frauen weltweit zunehmend unter Druck stehen. Trotz erheblicher Fortschritte in den letzten drei Jahrzehnten, wird der Körper der Frau zunehmend politisiert und als „Schlachtfeld“ genutzt, was die erreichten Errungenschaften gefährdet.
1994 verpflichteten sich 179 Länder auf einer Konferenz in Kairo, die Rechte auf sexuelle und reproduktive Gesundheit ins Zentrum nachhaltiger Entwicklung zu stellen. Seitdem hat sich die Anzahl der Frauen, die Zugang zu Verhütungsmitteln haben, verdoppelt und 162 Länder haben Gesetze gegen häusliche Gewalt eingeführt.
Trotz dieser Erfolge besteht weiterhin eine große Kluft: Millionen von Frauen und Mädchen, vor allem solche, die marginalisierten Gruppen angehören, werden von diesen Vorteilen ausgeschlossen. UNFPA-Exekutivdirektorin Natalia Kanem betont, dass Diskriminierung aufgrund von Rassismus, Sexismus und anderen Faktoren nach wie vor ein großes Hindernis darstellt.
Ein besonderes Anliegen ist die Situation rund um das Abtreibungsrecht. Kanem kritisierte auf einer Pressekonferenz die Politisierung der menschlichen Fortpflanzung und wies darauf hin, dass unsichere Abtreibungen eine Hauptursache für Müttersterblichkeit weltweit sind.
Zudem ist die Müttersterblichkeit seit 2016 nicht zurückgegangen und in einigen Ländern sogar gestiegen. Geschlechtsspezifische Gewalt bleibt weit verbreitet und fast die Hälfte der Frauen weltweit kann immer noch nicht frei über ihren eigenen Körper entscheiden.
Die UNFPA ruft dazu auf, dass der Schutz des Lebens und des Wohlergehens von Frauen und Mädchen nicht durch politischen Druck beeinträchtigt oder von Regierungen unterbunden werden sollte. Der Bericht fordert eine verstärkte Aufmerksamkeit für diese Themen, um sicherzustellen, dass die Fortschritte der letzten Jahrzehnte nicht rückgängig gemacht werden. *mk Quelle: AFP