Vor fünf Jahren hatte Oliver Greve eine Idee: „Hamburg zeigt Flagge“. Inzwischen ist er der offizielle Flaggenbeauftragte von Hamburg Pride. Was anfangs noch eher belächelt wurde, ist inzwischen fast zu einem stadtweiten Wettbewerb geworden. Wo hängen zum CSD die meisten, die größten, die sichtbarsten Regenbogenfahnen? Einen besonderen Fokus legte Oliver bei der Kampagnenplanung auf die Unternehmen der Hansestadt. Viele sind inzwischen dabei, hinnerk wollte von ihnen wissen, ob mehr als Symbolik hinter dem queeren Sichtbarkeitsengagement steht.
Foto: Hamburg Pride / Oliver Greve
Alexander Radicke aus der Haspa-Filiale am Großen Burstah:
Warum und seit wann zeigt die HASPA Flagge?
Unsere Haupt-Flagge hissen wir bereits seit 2013 an unserer Filiale am Jungfernstieg. Zum Hissen der Flagge gibt es traditionell Prosecco, O-Saft und viel Spaß. Rund zwanzig Haspanesen und Freunde kommen durchschnittlich, um dem besonderen Ereignis beizuwohnen. Dort, wo der CSD auf seiner Route an unseren Filialen vorbeikommt, hängen meistens weitere Flaggen aus den Fenstern. Sehr bunt sieht das dann natürlich an unserer Filiale in der Langen Reihe aus, wo der CSD traditionell startet. Bereits 2008 hat die Haspa die „Charta der Vielfalt“ unterzeichnet. Die Idee für das Flaggehissen – und letztendlich auch für den CSD-Truck – wurde beim Haspa-Pride-Stammtisch ausgebrütet. Auch 2018 ist die Haspa mit ihrem diesjährigen Motto „Voll stolz. Voll frei. Voll Hamburg.“ beim Hamburg Pride dabei.
Wie steht es um Diversity-Maßnahmen im Betrieb?
Mitarbeiter organisieren sich im Haspa-Pride-Stammtisch, der sich einmal monatlich in der Langen Reihe in einer Gaststätte trifft. Aktuell ist im Intranet eine Seite mit Ansprechpartnern geplant. Zudem gibt es in ausgewählten Filialen Beratung „auf Augenhöhe“. Bei der queeren Beratung werden die Kundschaft und ihre Ansprüche verstanden. Es gibt so keine Peinlichkeiten und man hat spezielle Lösungsansätze parat, wenn es um den speziellen Bedarf geht.
Gibt es außerdem noch weiteres queeres Engagement?
Auch dieses Jahr ist wieder der Einsatz des CSD-Trucks geplant. Aus der Vielzahl der Haspa-Spendentöpfe konnte bereits das Magnus-Hirschfeld-Centrum renoviert werden. Aus den Fördermitteln des Lotteriesparens wurden auch der Hamburg Pride e. V. und Querbild e. V. finanziell unterstützt. Die Haspa hat Werbung an den Lesbisch Schwulen Filmtagen geschaltet – und natürlich im hinnerk.
Flaggen für deinen Balkon gibt es wie immer günstig bei der AIDS-Hilfe Hamburg: 90 x 150 cm für 9 Euro / 150 x 250 cm für 16 Euro. www.aidshilfe-hamburg.de / www.hamburg-pride.de