
Eine Zeit, als Schwulsein ein Makel war, als spießige Cis-Männer dafür sorgten, dass, wenn überhaupt, nur die Frau zum sexuellen Objekt der Begierde in der Kunst werden darf. Einen Tabubruch beging da Bob Mizer (27. März 1922 – 12. Mai 1992). Der Fotograf erlangte mit den Fotos und Filmen, die er 48 Jahre lang für seine „Athletic Model Guild“ schuf, und mit „Physique Pictorial“, Amerikas erstem sich zu schwuler Sexualität bekennenden Magazin für Körperkultur, den Status einer Legende. Bob zeigt nackte Hintern, Achselhaare, Schnauzer, blonde Locken, die nackte Muskel-Jungs schmückten, und kernige Machos mit viel Haar. Er war ein mutiger Vorkämpfer der schwulen Emanzipation und Inspiration für Pierre et Gilles, Robert Mapplethorpe, David Hockney, Bruce Weber und auch Andy Warhol.