Foto: Wilhelm Plüschow: „Vincenzo GALDI sur la colline de Posillipo à Naples, vers 1888 Épreuve albuminée n° 1335“, 16,5 x 11,8 cm
Es fängt schon bei seinem Namen an: Wilhelm Plüschow (1852 – 1930), nicht von Plüschow. Und dann wurde seine Kunst (rückblickend) allzu oft seinem Cousin Wilhelm von Gloeden (1856 – 1931) zugeschrieben.
Beide hatten ein Faible für die damals neue Fotografie. Und für junge Männer, die erotisch – meist am Mittelmeer – inszeniert wurden. Schwule Aktkunst des 19. Jahrhunderts! Das war wegweisend und wurde oft genug mit dem Gefängnis bestraft.
Immerhin entkam der in Wismar geborene, dann in Neapel wohnhafte und ganz zum Ende in Berlin lebende Künstler Wilhelm Plüschow (auch als Guglielmo Plüschow bekannt) durch seinen (für damalige Verhältnisse gar nicht so frühen) Tod noch den todbringenden Grausamkeiten der Nationalsozialisten. Er wagte ein freies Leben, er sorgte für schwule Sichtbarkeit und er schuf wunderbare Kunst. Die Pariser Galerie Au Bonheur du Jour (1 rue Chabanais, 75002 Paris) stellt mit „Wilhelm Plüschow – Photographies 1879-1914 Portraits et Nus masculins“ aktuell seine wegweisende Kunst aus. Und Bücher kann #mensch hier auch von ihm kaufen. www.aubonheurdujour.net
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