So schlecht wie der Film Dreamgirls mit Beyoncé auch war, die Vorlage der Geschichte, also die wahre Geschichte des legendären, genrebildenden und Rassentrennung in der Popmusik überwindenden Labels Motown ist zu gleichen Teilen höchst interessant und höchst unterhaltsam.
Wer jetzt stutzig wird: Es war damals wirklich ein Thema, dass Diana Ross mit den Supremes bei Hits wie Baby Love oder Someday We'll Be Together auf Weiße im Publikum zuging und sie ansang!
Das Buch The Soul of Motown widmet sich aber vor allem der Geschichte der Lieder, etwa dass sich Liedschreiber Lamont Dozier, in flagranti ertappt, seine keifende Freundin mit den mittlerweile legendären Zeilen Stop! In the Name of Love zu beruhigen versuchte. Das lässt schmunzeln!
Das schwarze Label Motown hatte Weltstars wie Marvin Gaye (u. a. Sexual Healing), Diana Ross (u. a. I'm Coming Out), Stevie Wonder (u. a. I Just Called to Say I Love You) aber auch die Jackson 5 unter Vertrag und brachte sie groß raus und in die anfangs von Weißen dominierten Charts. Bis heute! Das Buch The Soul of Motown würdigt auf liebevolle und kenntnisreiche Weise, was Motown groß gemacht hat: eine unglaubliche Vielzahl erfolgreicher Hits, die, so schmalzig das nun auch klingt, Generationen begleiten.
TORSTEN GROSS MIT ALEXANDRA KARDINAR UND VOLKER SCHLECHT: THE SOUL OF MOTOWN EINE LABELGESCHICHTE IN 15 SONGS, 160 SEITEN, MIT AUDIO-CD, ISBN 978-3-941378-30-8, WWW.EDEL.DE